In der ersten Woche des Jahres, wenn Deutschland noch nicht aus dem Weihnachts-Winterschlaf erwacht ist, stand für mich die Überarbeitung der Wettkampfregeln auf dem Programm. Genauer gesagt, die Einarbeitung der im Oktober beschlossenen Änderungen.
Das war nicht viel; die wesentlichen Änderungen aus meiner Sicht sind:
Streichung des Zweier-Canadiers bei den Deutschen Meisterschaften (außer Schüler) und im Deutschland-Cup
Das ist zwar sehr schade, denn der C2 ist ja eine Bootsklasse mit ganz anderen Reizen und Schwierigkeiten als die Einer-Bootsklassen, aber die Teilnehmerzahlen der letzten Jahre sprechen eine deutliche Sprache. Deutsche Meisterschaften mit der erforderlichen Mindestbeteiligung von fünf Booten sind kaum noch zustande gekommen. Diese Entwicklung war nach der Streichung des C2 aus dem internationalen Programm zu befürchten. Und auch die kurzzeitige internationale Wiederbelebung des C2 mixed im WM-Programm (gestrichen nach 1981 und dann wieder im Programm von 2017 bis 2019) war auch nur halbherzig. Für die Jüngsten bleibt der C2 im Programm der Deutschen Schülermeisterschaften; denn da ist die Devise, möglichst viel Erfahrungen in möglichst vielen Bootsklassen zu sammeln.
Vereinheitlichung des Formats der Deutschen Meisterschaften
Die Teilnehmerzahlen bei den Deutschen Schülermeisterschaften steigen wieder. Bei den Schülern A lagen die Zahlen im letzten Jahr trotz der anspruchsvollen Strecke in Hildesheim etwa auf dem Niveau von 2013. Das bisherige Format – alle Boote fahren zwei Qualifikationsläufe – kommt damit an seine Grenzen; der Qualifikationstag in Hildesheim war doch sehr lang. Ab 2023 fahren alle Altersklassen das gleiche Wettkampfformat in der Qualifikation: die besten Boote des ersten Laufes qualifizieren sich direkt für das Finale. Dadurch sparen wir bei den Schülern viele Starts im zweiten Lauf. Kurzum: ein deutlicher Zeitgewinn und eine Entlastung für alle Beteiligten. Bereits in diesem Jahr war zu beobachten, dass Sportlerinnen und Sportler, die sich mit dem ersten Lauf ziemlich sicher qualifiziert hatten, auf den 2.Lauf verzichtet haben. Kräfte sparen war die Devise; insbesondere, wenn man in mehreren Bootsklassen unterwegs war.
Deutschland-Cup
Vorwiegend administrativer Art sind die Änderungen im Deutschland-Cup: alle Boote müssen jedes Jahr für den DC gemeldet werden und die Cup-Gebühr wird pro Rennen kassiert. Letzteres erleichtert hoffentlich die Abrechnung. Und hoffentlich vergessen die Vereine nicht, dass die Gebühren vor Ort – zusätzlich zum Startgeld – bezahlt werden müssen.
Die Änderungen müssen dann in das große Dokument mit den Regeln eingetragen werden, was manchmal nicht ganz einfach ist, wenn es mehrere Änderungen zum gleichen Abschnitt gibt. Dann Korrektur lesen, verschicken, veröffentlichen usw.
Und wenn man dann bei der Überarbeitung feststellt, dass es einige Unschönheiten in der Gliederung der Wettkampfregeln gibt, dann kann man direkt eine neue Liste mit Änderungsvorschlägen beginnen.
Links:
- Geänderte Wettkampfregeln auf kanu.de (PDF)
- Geänderte WR (mit Markierung der Änderungen) auf kanuslalom.de (PDF)
- Übersicht Änderungen
- Übersicht Änderungen DC
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