Das erste Qualifikationswochenende liegt hinter uns. Zwei sonnige und spannende Wettkampftage in Markkleeberg. Aber es war nicht alles eitel Sonnenschein und über die Probleme am Samstag werden wir sicher nochmal in Ruhe und mit etwas Abstand reden müssen.
Wir betreiben mit aufwändiger Ergebniskontrolle, mit den Videokampfrichtern etc. viel Aufwand, damit sich das, was bei den Qualifikationswettkämpfen auf der Strecke passiert ist, am Ende auch korrekt in der Ergebnisliste wiederfindet.
Wenn es da irgendwo hakt, dann potenzieren sich schnell die Probleme und es kommt zu Staus: wenn die Dokumente von den Wertungsstellen nicht schnell genug eingesammelt werden, wenn es beim Video Probleme gibt, usw. und so fort. Der Prozess ist komplex und daher gibt es auch viele mögliche Fehlerquellen.
Alles geschieht – wie oben erwähnt – in bester Absicht, aber wir müssen uns auch die Frage stellen, ob wir das mit dem kampfrichterseitigen Aufwand so weiter betreiben müssen oder ob wir da nicht mehr Verantwortung in die Hand der teilnehmenden Vereine legen müssen, die sich dann zukünftig nicht darauf verlassen können, dass über das Video alle Problemfälle aufgedeckt werden oder dass in der Ergebniskontrolle alle Übertragungsfehler gefunden und korrigiert werden. Das führt auf Seiten der Mannschaftsführer sicher zu mehr Arbeit – sorgt aber auch dafür, dass die Dinge behandelt werden, die für die Mannschaftsführer wichtig sind.
Aber natürlich überlegen wir auch, wie wir die Prozesse verbessern können, wie wir sie besser unterstützen können oder wie wir Startschwierigkeiten – die auch gerne beim allerersten Wettkampf auftreten – vermeiden können usw. Lernen aus Fehlern.
Glücklicherweise lief es dann am Sonntag problemlos. Hoffen wir, dass das in Augsburg am kommenden Wochenende so weitergeht,.
Häufig entstehen die Probleme durch Übereifer und überdimensionales Anspruchniveau.
Wenn alle Läufe von allen Sportlerinnen und Athleten auf Video angeschaut werden sollen, brauchen wir eigentlich keine Torrichter mehr mit dem jetzigen Aufwand.
Wenn kein Einspruch oder Protest läuft, könnte man es beim Ergebnis belassen, ohne zwanghaft in den Videos nach möglichen Torstabberührungen irgendwelcher Athlet/innen zu suchen. Dann bliebe auch Zeit für die Wichtigen Analysen. Auch Video ist nicht immer 100 % eindeutig und die hundertste Betrachtung lässt nicht immer eine Zielführende Erkenntnis finden. Ende finden, in dubio pro reo und nach kurzer Zeit ist wünschenswert.
Bringt Zeit fürs Wesentliche.
Der riesige personelle Aufwand bei Ergebnisdokumentation, Ergebnisweitergabe und Kontrolle der Ergebnisweitergabe müsste sich doch eigentlich durch Digitalisierung reduzieren lassen. Meiner Meinung nach müssen wir irgendwann weg von der “Zettelwirtschaft”, für die gerade die DKV-Veranstaltungen berüchtigt sind.